Donaukurier, 04.07.2021

Suche nach der "Wahrheit" - Zwei Neuburger Karatekas bestehen DAN-Prüfung

Neuburg - Die Vorbereitung war aufgrund der Corona-Beschränkungen schwierig, umso schöner ist der Erfolg: Zwei Karateka des Karate Clubs Neuburg haben in Garmisch-Partenkirchen ihre DAN-Prüfung bestanden: Roger Letzer hat den 4. DAN im Shotokan-Ryu erhalten und Stephan Lange den 1. DAN Kyusho-Jitsu.

Die Kampfkunstexperten Fritz Oblinger (8. DAN Karate SOK, 7 DAN Shotokan-Ryu, 7 DAN Kyusho-Jitsu), Josef Ries (7. DAN Karate SOK, 6. DAN Shotokan-Ryu, 2 DAN Kyusho-Jitsu), Jürgen Kraus (6 DAN Kyusho-Jitsu, 5 DAN Karate SOK, 4 DAN Shotokan-Ryu) nahmen die Prüfungen ab.

Der 4. DAN ist im Karate etwas ganz besonderes, da hier der Karateka sich vom Technikschüler zum Wegschüler weiter entwickelt. In dieser Stufe ist der Schüler auf der Suche nach seiner "Wahrheit", das heißt, er muss sich bewusst werden, wie sein weiterer Weg aussehen soll. Hier lernt er in der Regel, mit welchem Tierstil und mit welchem der fünf Elementen (Feuer, Metall, Holz, Erde, Wasser) er hauptsächlich kämpfen wird. Roger Letzer betreibt bereits seit 1979 Karate und begann das Studium der Kampfkunst in Freiburg unter den Senseis Wofgang Findor, Niklas Streit, Franz-Josef Manderscheid und Martin Duffner. Ab 1984 trainierte Letzer im UKD Karlsruhe unter Eugen Müller, zu der Zeit war Letzer auch aktiver Kämpfer auf Landesebene. 2004 wechselte Letzer aus beruflichen Gründen zum Musokan Wiesbaden, wo er unter Behzad Eskandarian lernte. 2007 wechselte er zum TSV Lenting unter Abi Pöschl. Seit 2015 ist Roger Letzer beim Karate Club Neuburg und trainiert unter Josef Ries.

Im Kyusho Jitsu wird hauptsächlich mit Vitalpunkten gearbeitet. In den Kampfkünsten unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Anwendungsformen, das Arbeiten mit Vitalpunkten ist die höchste Form (Okuden Bunkai). Früher wurden die geheimen Techniken nur vom Meister (Sensei) an den inneren Schüler (Uchi-Deshi) weitergegeben heute ist daraus eine eigene Kampfkunst entstanden. Weitere Themen der Prüfung von Stephan Lange waren das Beschreiben eines Meridians und die Wiederherstellung eines Kampfsportlers nach einem neurologischen- beziehungsweise Lungen KO (Kuatsu).